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Romanische Portale und Kapitelle in Italien
Portal, Säulen und Kapitelle der Kathedrale San Matteo in Salerno

Salerno, Dom, Außenfassade
Der Dom in Salerno geht auf die Zeit der normannischen Herrscher zurück, Robert Guiscard soll den Bau im 11. Jahrhundert veranlasst haben. 1085 wurde der Dom von Papst Gregor VII. geweiht - das ist der Papst, der durch den Investiturstreit mit Heinrich IV. ("Gang nach Canossa") bis in unsere Zeit bekannt geblieben ist. Papst Gregor VII. musste später ins Exil nach Salerno gehen und hat hier im Dom sein Grab.

Salerno. Atrium des Domes
Dem Dom ist ein Arkadenhof (Atrium) mit barocker Außenfassade vorgelagert. An den umlaufenden Seiten des Atriums stehen römische Sarkophage, die im Mittelalter wiederverwendet wurden. Das barocke Innere der Kathedrale geht auf die Umbauten/Renovierung des Domes durch den Architekten Carlo Buratti nach dem Erdbeben von 1688 zurück, Doch es gibt auch mittelalterliche Highlights: die Ambonen (Kanzeln bzw. Lesekanzeln) sind ungewöhnlich reich mit Steineinlegearbeiten und die Apsiden sind mit wunderbaren Mosaikarbeiten versehen. Eine Überraschung bietet aber vor allem die freskengeschmückte Krypta: Sie enthält die Reliquien des Apostels Matthäus. Bevor wir aber hineingehen, schauen wir uns im Atrium noch etwas um und vor allem das Hauptportal genauer an: Das Bronzeportal wurde 1099 in Konstantinopel gegossen (mehr zu den Details der Bronzetafeln siehe -->hier).
Das Hauptportal

Salerno, Dom, Hauptportal

Zwei Löwen flankieren den Eingang, weshalb das Portal "Porta dei Leoni" genannt wird. Links weist uns eine Tafel auf eine alte Inschrift hin. Die deutlich erkennbare Gravur am linken Pfosten des Mittelportals stammt aus dem Mittelalter und ist in armenischer Sprache verfasst. Man kann es etwa so übersetzen "Heiliger Apostel, erbarme dich der Seele Daniels und mir, einem Pilger. Amen." Die Botschaft stammt von einem Pilger der sich in Salerno aufhielt, um die Reliquien des Apostels Matthäus zu verehren die seit dem Jahr 954 in der Kathedrale der Stadt aufbewahrt wurden. Dieses "Unterwegs"-Glaubenszeugnis erzählt uns so bis heute eine Geschichte vom damaligen Leben und von christlicher Hoffnung. (Sinngemäße Übersetzung des Textes auf der Tafel.)
Der Architrav (Türsturz) ist einem römischen Portal nachempfunden. Die Inschrift bezieht sich auf ein Bündnis zwischen Salerno und Capua. Der Fries stellt eine Weinranke mit Trauben dar, ist doch der rote Wein ein Symbol für das Blut Christi. Tiere lassen sich am oberen Fries entdecken: außen links und rechts Tauben, die an den Früchten einer Dattelpalme picken (Symbole für die Labung der Seele im Jenseits) und innen flüchtende Hirsche (?) und verfolgende Wölfe oder Bären (?) sowie einen Affen, der (ohne Verstand?) die Blätter packt.
Auch an den seitlichen Pfosten sind im Rankenwerk überall viele Tiere und Fabelwesen vorhanden. Sogar einen Fisch, der jemanden verschlingt (oder wieder ausspeit?) ist zu sehen. Sollte das etwa Jona mit dem Wal sein? Doch schauen Sie selbst!
Auch an den seitlichen Pfosten sind im Rankenwerk überall viele Tiere und Fabelwesen vorhanden. Sogar einen Fisch, der jemanden verschlingt (oder wieder ausspeit?) ist zu sehen. Sollte das etwa Jona mit dem Wal sein? Doch schauen Sie selbst!

Im Innern des Domes
Haben Sie an den Türpfosten die vielen Wesen zwischen den Ranken entdeckt? Dann gehen wir jetzt hinein. Das Mittelschiff der Kirche präsentiert sich uns in einem angenehm schlichten weißen Barock. Prächtig anzuschauen dagegen sind die östliche Teile des Domes: die wunderbaren Ambonen, die funkelnden Mosaikarbeiten und die glanzvolle Krypta. Fortsetzung folgt also...
Bis es soweit ist -

zum heiligen Nikolaus nach Bari