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Renaissanceportale an Schlössern und Palästen
Burgmauer
Torhaus
zum Schloss Mansfeld
sonst
Renaissanceportale am Schloss Ampfurth
Burgmauer
Torhaus
Wie so oft wurde auch in Ampfurth, einem kleinen Ort in der Nähe von Oschersleben, eine ältere Burganlage zu einem Schloss umgebaut und später vorwiegend als Amtssitz und Wirtschaftshof/Domäne (zu DDR-Zeiten als LPG) genutzt. Die Burg/das Schloss/der Amtssitz gehörte zeitweise dem Erzbischof von Magdeburg, dann im 14. Jahrhundert den Herren von der Asseburg, die verkauften irgendwann, und im 18. Jahrhundert war es schließlich in preußischem Besitz. Die Preußen nutzten 1833 den Burgturm für ihre optische Telegraphenlinie von Berlin nach Koblenz. Ampfurth war Station Nr. 16. Die Nachrichten wurden mit Hilfe von sechs beweglichen Flügeln, die an einem Mast befestigt waren, zeichenweise übertragen. Eine Depesche von 30 Wörtern konnte so über die 587 Kilometer Distanz innerhalb von 1,5 Stunden weitergegeben werden. Atemberaubend!
Trotz der Umbauten und vielen Veränderungen haben sich in Ampfurth schöne Details einer Renaissancarchitektur am Torbau erhalten.
Trotz der Umbauten und vielen Veränderungen haben sich in Ampfurth schöne Details einer Renaissancarchitektur am Torbau erhalten.
Das Portal zum zweiten Hof ist kräftig gegliedert: Zwei vorgestellte toskanische Säulen rahmen die Rustika-Einfassung. Im Bogenscheitel und am Gebälk befinden sich Löwenköpfe (so kann man im "Dehio" nachlesen), aber stellen die Köpfe am Gebälk wirklich Löwen dar? Jedenfalls sehen diese "Löwen" ziemlich lustig aus...
Auch die Sockel der Säulen sind mit Masken und Löwenköpfen verziert.
Auch die Sockel der Säulen sind mit Masken und Löwenköpfen verziert.
Portal am Burg-/Schlossturm
Hat man das Torhaus durchschritten und steht im etwa rechteckigen Innenhof, dann findet man gleich neben dem Tor den achteckigen Treppenturm (den "Telegraphenturm") mit Sitznischenportal und Doppelwappen. Im Wappen kann man noch die Namen Christoph Iohan und Elisabetha erkennen. Christoph Johann von der Asseburg, Herr zu Ampfurth und Eggenstedt, lebte von 1580 bis 1651 und war mit Elisabeth von Münchhausen verheiratet. Die Elisabeth war die Tochter des Statius von Münchhausen - jetzt wird auch die Ähnlichkeit der Ampfurther Portale zur Architektur der Weserrenaissance erklärlich!
Im Innenhof finden wir noch weitere Portale, eines davon ist mit kräftigen Verzierungen in der Laibung im Stil der Weserrenaissance versehen. Und an der Außenmauer kann man noch eine Maske mit Beschlagwerk entdecken. Was mag die Maske wohl darstellen?
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