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Renaissanceportale an Schlössern und Palästen
Schloss Krottorf
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Renaisanceportal, -giebel und Wappen im Schloss Krottorf
Schloss Krottorf
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Das Dorf Krottorf in Sachsen-Anhalt liegt südwestlich von Oschersleben im Landkreis Börde, zwischen Schwanebeck und Großalsleben und ist ein Ortsteil von Gröningen. Die Bode fließt hier entlang. Die fruchtbare Gegend wurde schon sehr früh besiedelt, davon zeugen Funde aus der Bronzezeit, unter denen besonders die sogenannte "Goldschale von Krottorf" herausragt. Es ist also durchaus denkbar, dass hier bereits eine frühgeschichtliche Befestigungsanlage vorhanden war.
Obwohl die spätere mittelalterliche Burganlage durch die Bode und mehrere Wassergräben gesichert war, wurde die Burg in den Fehden des 14. Jahrhundert durch Truppen des Magdeburger Erzbischofs erobert und "zerbrochen". Die Besitzer danach wechselten häufig; 1514 wurde unter dem Halberstädter Dompropst Balthasar von Neuenstadt mit dem Ausbau der Burg/des Schlosses im Renaissancestil begonnen. Ende des 19. Jahrhunderts wurden weitere Ergänzungen vorgenommen. Zwar sind heute die Wassergräben zugeschüttet und nur noch Reste der Wälle erhalten, doch macht die Anlage insgesamt einen schönen geschlossenen Eindruck. Dazu tragen die typischen Giebelformen im Renaissancestil, die Details an den Portal- und Fenstergewänden und mehrere Wappen an den Hofwänden bei.
Im Innenhof befindet sich das große Wappen (mit Inschrift) des Magdeburger Erzbischofs und Halberstädter Administrators Sigismund von Brandenburg, das sich in genau gleicher Form auch am Renaissanceportal des Bischofspalastes in Halberstadt befindet. Bernhard Peter (»welt-der-wappen.de) hat das Wappen am Peterhof in Halberstadt ausführlich beschrieben.
Das Wappen wird von drei Helmen bekrönt, wobei der mittlere mit dem hohen Hut, den zwei Fähnchen und dem Kreuz das Erzstift Magdeburg symbolisiert.
Unter dem großen Wappen befindet sich ein kleineres des Ludolf von Alvensleben, Magdeburgischer und Halberstädtischer Erzbischöflicher Hofmeister. Ein weiteres Wappen im Schloss verweist auf Balthasar von Neuenstadt, Dompropst zu Halberstadt.
Unter dem großen Wappen befindet sich ein kleineres des Ludolf von Alvensleben, Magdeburgischer und Halberstädtischer Erzbischöflicher Hofmeister. Ein weiteres Wappen im Schloss verweist auf Balthasar von Neuenstadt, Dompropst zu Halberstadt.
Zwei Renaissanceportale vom Schloss Gröningen
Ein Portal in Emersleben (Halberstadt)
Ist das etwa ein Garteneingang? Und wachen die beiden Köpfe seitlich des Rundbogens darüber, dass keiner in den Garten schaut? Nein, das Rundbogenportal mit den beiden behelmten Wächterköpfen stammt ursprünglich aus dem prächtigen Renaissanceschloss Gröningen, welches sich die Halberstädter Bischöfe ab 1535 als Residenz erbauen ließen. Doch das Gröninger Schloss verfiel und wurde schließlich 1817 abgerissen. Eines der Sandsteinportale befindet sich nun hier in Emersleben an der Gartenmauer...
Nebenbei bemerkt: Die Halskrausen müssen im Sommer wohl ziemlich anstrengend gewesen sein. |
Ein Portal in Spiegelsberge (Halberstadt)
Als erster nichtkatholischer Bischof von Halberstadt (Administrator) trat Heinrich Julius die Regentschaft an, er war außerdem Herzog von Braunschweig-Lüneburg und Fürst von Wolfenbüttel. Der Ausbau mehrerer Residenzen im Renaissancestil, darunter das Gröninger Schloss, gehen auf ihn zurück. Darüber hinaus liebte er prunkvolle Hofhaltung, besaß im Schloss Gröningen zu seiner Zeit das größte Weinfass der Welt und die schönste Orgel und ruinierte so ganz nebenbei den Staatsschatz...
Das weltweit größte historische Weinfass (1594, ca. 140 000 Liter Fassungsvermögen) blieb erhalten und kann im Jagdschloss Spiegelsberge vor den Toren Halberstadts besichtigt werden.
(Das Gröninger/Spiegelsberger Fass wurde vom Böttchermeister Michael Werner erbaut, der auch das 1. Heidelberger Fass (1591) schuf. Dieses ist jedoch nicht erhalten. Im Schloss Heidelberg ist heute das 4. Fass aus dem Jahr 1751 mit ca. 220 000 Litern Fassungsvermögen zu besichtigen.)
Freiherr Ernst Ludwig Christoph von Spiegel zum Desenberg kaufte 1761 die kahlen Kattfußberge bei Halberstadts und wandelte das Gelände in eine Parkanlage mit dem Jagdschloss als Mittelpunkt um. Einzelteile des verfallenen Gröninger Schlosses wurden in Spiegelsberge eingefügt. "Das Portal (1606) gelangte vollständig hierher, um als Hauptzugang zu dienen. Zu seinem plastischen Schmuck gehören, heute durch den mittlerweile stark verwitterten Sandstein nur noch schwer zu erkennen, die Wappen des Bischofs, der gleichzeitig Herzog von Braunschweig und Lüneburg-Wolfenbüttel war, und die seiner beiden Frauen. Der obere Portalaufsatz stammt aus einem anderen Architekturdetail des Gröninger Schlosses." (1) (1) Horst Scholke: Halberstadt, Kunstgeschichtliche Städtebücher, VEB E. A. Seemann Verlag Leipzig 1977 (2. Auflage)
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